Kohlensäcke
Wie soll die Kleinbekohlung mit Kohle beliefert werden? Das geht so: Eine Lok fährt mit einem Waggon zum Brennstoffhandel und übernimmt die bestellte Menge in Kohlensäcken. Diese werden zur Bekohlung transportiert und in den Bansen gestellt. Man könnte die Kohle dort auch auskippen, aber das wäre Unsinn. Sie wird direkt mit dem Sack in die Dampflok geschüttet.
Dazu brauche ich natürlich Kohlensäcke. Es gibt welche zu kaufen, für die Baugröße 2, und sie sind gar nicht teuer: 100 Stück für knapp 10 Euro. Leider sind sie zu klein. Also ist wieder mal Selbermachen angesagt.
Dafür habe ich aus einem ausgedienten Leinentuch 65 x 130 mm Stoffstreifen geschnitten. Meine Frau hat diese gefaltet und an den Seiten zusammengenäht. Das dann links gedreht und man hat einen Sack 40 x 65 mm. Das stimmt dann für den Maßstab 1:16.
Natürlich sind Kohlensäcke nicht weiß. Also muss noch etwas Farbe her. So habe ich aus Acryllack eine dünne Brühe gemixt und die Säcke damit eingefärbt. Da liegen sie fröhlich aufgereiht zum trocknen.
Richtige Kohlensäcke sind aus Kokosfasern gefertigt. Das ist stabiles und dichtes Gewebe, also nicht so locker wie Kartoffelsäcke, die eher aus Jute gemacht werden. Anderenfalls würde der Kohlenstaub überall durchdringen. Deshalb das feine Leinengewebe.
Kohlensäcke können in verschiedenen Situationen dargestellt werden, so z.B. als Leergut. Bei dem geschlossenen Sack ist es egal, was eingefüllt wird. Oben muss er nur verschlossen werden. Ich klebe ihn einfach zu. Für den offenen Sack habe ich von einem ausgedienten Besenstiel, Durchmesser 28 mm, eine 40 mm langes Stück abgesägt und an der Unterseite abgerundet. Das kommt nun in den Sack. Der Sacke wird oben nach innen eingefaltet und dann wird Splitt hinein geklebt. Wenn das abgebunden ist, kann man den Splitt schwarz anstreichen.
Die offenen Säcke habe ich in den Kohlenbansen gestellt. Aber wie kommen sie normalerweise dort hinein? Eine Möglichkeit wäre, für den Transport prädestiniertes Personal einzustellen.
Aber ich denke, eine Sackkarre wäre die bessere Lösung, damit sich auch Otto-Normal-Azubi nicht zu sehr abzumühen braucht. Also muss ein solches Gefährt gebastelt werden.