#1

Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 29.11.2013 11:55
von bricoleur • 344 Beiträge

Bei Waggons mit einer Rahmenlänge von mehr als 312 mm (entspricht im Maßstab 1:16 etwa 5 m) empfiehlt es sich, anstatt der einachsigen Lenkachsen, zweiachsige Drehgestelle oder kurze Schemelwagen zu verwenden. Dies deshalb, weil Zweiachser wegen der engen Kurven nicht zu lang sein dürfen. Der Rollwiderstand wird sonst zu groß. Einen Vierachser mit Schemelwagen hat die CFEB bereits als Dieseltankwaggon 141 im Fuhrpark.

Nun sollen auch größere vierachsige Güterwagen mit speziellen Drehgestellen hinzu kommen. Dafür verwende ich die Rahmen von langen Vierachsern der Spielzeugeisenbahn von Dickie. Unter anderen brachte Dickie einen solchen Güterzug mit vier Waggons auf den Markt. Zwei der Wagen sind mit 380 mm etwas länger als normal. Es handelt sich dabei um den rotbraunen Rungenwagen und den weißen Kühlwagen.



Die Packung war bisher die einzige von Dickie mit solchen langen Waggons. Sie ist nicht mehr im Handel erhältlich, wird aber z.B. über Ebay als Gebrauchtware angeboten, oft zu überhöhten Preisvorstellungen. Die Waggons gibt es auch einzeln. Mehr als 10,00 € ist so ein Teil nicht wert.

Die Ladefläche der Wagen ist allerdings lediglich 85 mm breit. Der Maßstab der Dickie-Bahn beträgt ja auch nur 1:32. Da es sich hier um Nachbildungen großer amerikanischer Normalspurwaggons handelt, fallen die Details wie Unterzüge und Rungentaschen sehr groß aus. Da bei Schmalspurbahnen so ziemlich alles nur halb so groß ist, passt das im Maßstab 1:16 prima. Man muss das Fahrzeug nur etwas breiter machen.

Ich habe derzeit vier solche Rahmen zur Hand, von denen die Aufbauten entfernt wurden. Die schwarzen stammen vom Kühlwagen. Aus den vier Rahmen sollen gleiche Fahrgestelle für unterschiedliche Modelle gemacht werden. Das geht dann in einem Aufwasch. Als erstes habe ich die Rahmen auf der Bandsäge der Länge nach genau in der Mitte durchgesägt. Nach entfernen der überflüssigen Angüsse mit der Mini-Flex wurden in die Mitte 40 mm breite Streifen aus 2 mm Polystyrol (PS) eingeklebt. Dadurch bekommen die Rahmen eine Breite von 125 mm, was 2 m in natura entspricht.



Danach habe ich zur Verstärkung 3 mm PS in die Mitte eingeklebt. Die 20 mm breiten Drehzapfenträger wurden aus 5 mm PS gefertigt und mit einem in Fahrtrichtung abgerundeten Mittelteil versehen. Der Drehzapfenabstand wird so 265 mm betragen.


zuletzt bearbeitet 26.04.2018 22:43 | nach oben

#2

RE: Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 03.12.2013 21:43
von bricoleur • 344 Beiträge

Die Drehgestelle

Ich verwende hier Drehgestelle der Bauart Bettendorf von LGB. Die sind besonders groß und passen deshalb gut zu Maßstab 1:16. Ihr Achsstand ist mit 61 mm um 6 mm größer als bei den sonstigen LGB-Drehgestellen. Auch benutze ich die Speichenradsätze von Playmobil und nicht von LGB. Die PM-Räder sind im Durchmesser 1 mm größer und besitzen dickere Radreifen. Das passt dann auch besser zu dem großen Maßstab. Bei diesen Drehgestellen ist eine Seite beweglich, so dass sich daraus eine Dreipunktlagerung ergibt. Damit ist gewährleistet, dass auch bei schwieriger Gleislage immer alle vier Räder auf den Schiene rollen.



Da die aus PS gefertigten Mittelpuffer sich mit dem Kunststoff der Drehgestelle (höchstwahrscheinlich PP) nicht verkleben lassen, werden sie angeschraubt. Die Drehgestelle werden mir 3 mm Schrauben auf dem Fahrgestell befestigt. Als Abstandhalter habe ich von den roten Rädern 4,5 mm Stücke an den Achshülsen – Durchmesser 6 mm, auf 3 mm aufgebohrt – abgesägt. Das passt genau.



Nach Montage an die Fahrgestelle erfolgte die Probefahrt mit den ersten beiden Vierachsern ohne Probleme. Die Wagen sind so natürlich noch nicht fertig. Der weitere Aufbau folgt.


zuletzt bearbeitet 26.04.2018 22:45 | nach oben

#3

RE: Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 10.12.2013 22:47
von bricoleur • 344 Beiträge

Zwei Rungenwagen

Für die Holzböden der Ladeflächen wurden aus 4 mm Sperrholz 125 x 380 mm Platten gesägt. In diese habe ich mit der Gehrungssäge 17 mm breite Bretter eingeschnitten. Es mussten noch die Aussparungen für die Rungen eingearbeitet werden. Dem Brettern habe ich dann mit dem Schraubenzieher eine Holzmaserung eingeritzt. Daraufhin wurden die Platten mit Kontaktkleber auf den Fahrgestellen fixiert.



Anschließend habe ich die Pufferbohlen aus 3 mm PS mit den Rangiertritten an die Stirnseiten der Rahmen geklebt. Ich hatte von den Schubladenführungen eines ausgedienten Schreibtisches solche U-Leisten aus PS. Daraus habe ich diese Rungen gefertigt.



Nach Fertigstellung der Teile erfolgte die Lackierung. Das Holz der Ladefläche habe ich mit einem Gemisch aus schwarzer Schuhcreme und Spiritus gestrichen. Das wirkt jetzt noch ziemlich dunkel, wird aber mit der Zeit von selber heller und sieht dann sehr echt aus wie altes, ergrautes Holz. So sind die ersten beiden Vierachser fertig.



Länge über Puffer: 440 mm
Gesamtbreite: 133 mm

Der Wagen 121 leer und der Wagen 122 beladen mit Stammholz. Es sollen später noch zwei weitere Vierachser dieser Bauart folgen. Ich weiß aber noch nicht, welche Aufbauten diese bekommen werden.

Zur Ladung: Mein Stammholz stammt von einer vertrockneten Konifere, die ich im Sommer umgelegt hatte. Die ging irgendwie kaputt, vermutlich weil sie schon zu groß war. Das Holz ist sehr leicht. Wäre es Buchen- oder Eichenholz, würde bei dem Volumen meine Lok schlapp machen. Die grünliche Patina auf der Rinde macht sich ganz gut.


zuletzt bearbeitet 26.04.2018 22:48 | nach oben

#4

RE: Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 19.10.2015 15:02
von bricoleur • 344 Beiträge

Vierachsiger Hochbordwagen CFEB 105

Aus meinem Plastiklager habe ich zwei gleiche Kästen aus PS für Dia-Magazine, 300 mm lang und 128 mm breit. Daraus will ich einen vierachsigen Hochbordwagen basteln. Die Struktur der Seiten fordert geradezu dazu heraus. Als Fahrgestell habe ich den Rahmen eines alten LGB-US-Modells genommen. Ich wollte den schon verkaufen, da er für mich zu schmal ist und die Rungentaschen zu klein sind, aber für diese Sache passt er prima.

Die beiden Kästen wurden auf 185 mm gekürzt und die Öffnungen für die Türen ausgesägt. Außerdem mussten auf der zukünftigen Ladefläche Stege entfernt werden. Ich mache das von Hand. Wenn man an so etwas mit einer Maschine herangeht, hat man schnell etwas vermurkst.



Hier schon mal eine Stellprobe mit Bettendorf-Drehgestellen von LGB. Die hatte ich bereits beim Bau der vierachsigen Rungenwagen auf Vorrat mit Mittelpuffer-Kupplungen versehen.

Inzwischen wurden ein durchgehender Boden aus 2 mm PS eingeklebt und am Rahmen Rangiertritte befestigt. An die Stirnwände kamen noch Haltegriffe aus 2 mm Messingdraht. Die Türen sind aus 2 mm PS gefertigt, die beiden Türflügel noch zusammenhängend. Aus 1 x 5 mm Messingstreifen habe ich Scharnierbänder gewickelt und auf die Türrahmen geklebt.



Die Scharnierbänder wurden anschließend mit 1 mm Messingnägeln „vernietet“, d.h. 1 mm Löcher durch das Messing und die Tür gebohrt, Nägel hinein, auf der anderen Seite abgezwackt und flach gefeilt, das hält. Ebenso wie auf den Türen habe ich Scharnierbänder an den Seitenwänden befestigt, angepasst mit eingestecktem 1,2 mm Messingdraht.

Erst dann habe ich die Türflügel getrennt. Damit wird gewährleistet, dass die Elemente genau gegeneinander passen. Auf die Idee mit den Türflügeln war ich gekommen, als ich das Tor für meinen Dampflokschuppen gebastelt habe. Kann sein, dass die Methode ein alter Hut ist, aber sie ist mir bisher noch nirgends untergekommen. Das Rad wurde ja auch mehrmals erfunden, erst dreieckig, dann viereckig und mit Zeit hat sich dann die runde Form durchgesetzt.

Nachdem ich den Waggon lackiert hatte, waren die Türriegel dran. Die wurden ebenfalls aus 1 x 5 mm Messingstreifen gefertigt. Dabei kam es mir weniger auf Vorbildtreue als auf robuste Funktionalität an. Die Verrieglungen bei den Playmobil-Wagen sind ja auch nicht so, wie sie modellbaumäßig sein sollten. Es wurden noch die Kupplungsteile, Handräder für die Feststellbremsen sowie die üblichen Schilder angebracht.



LüP 430 mm
Breite 135 mm
Höhe 114 mm



Obwohl der Vierachser deutlich größer ist als die anderen Hochbordwaggons, passt er sich gut in das Gesamtbild des Zugverbandes ein. Nun suche ich nur noch nach passendem Ladegut für diesen Zug.


zuletzt bearbeitet 25.04.2018 00:51 | nach oben

#5

RE: Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 25.01.2021 19:27
von bricoleur • 344 Beiträge

Großer Flachwagen 123

Parallel zum Bau der beiden Rungenwagen hatte ich ja noch zwei weitere Fahrgestelle von Dickie in gleicher Weise umgebaut. Aus einem dieser halbfertigen Modelle habe ich nun einen Flachwagen gebastelt. Auf ihm können zwei Fahrzeuge oder ein längeres transportiert werden. Der Wagen kann auch nachträglich mit Rungen oder Bordwänden versehen werden.



Der zweite Flachwagen wurde für den Kranwagen 124 vorgesehen.


zuletzt bearbeitet 08.12.2022 00:22 | nach oben

#6

RE: Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 20.03.2021 00:19
von bricoleur • 344 Beiträge

Vom Flachwagen zum Niederbordwagen 123

Da mir der Flachwagen dann doch etwas zu flach war, habe ich mich entschlossen, ihn zum Niederbordwagen weiter zu bauen. Zuerst habe ich aus Messingresten ein Bremsgeländer mit Bremskurbel gelötet und am Wagenende festgeschraubt. Die seitlichen Bordwände wurden aus 4 mm Sperrholz gefertigt und mit 1,5 mm Minischrauben an Rungen aus 2 mm Dibond befestigt. Sie lassen sich aus den Rungentaschen herausziehen.



Die Bordwände an den Stirnseiten lassen sich ebenfalls nach Bedarf herausnehmen.


zuletzt bearbeitet 20.03.2021 00:24 | nach oben

#7

RE: Große vierachsige Güterwagen

in Schienenfahrzeuge 11.12.2022 16:38
von bricoleur • 344 Beiträge

Hochbordwagen 105 ist jetzt 125

Der beigen vierachsige Hochbordwagen, der bisher unter der Nr. 105 gelaufen war, wurde braun lackiert und bekam die Nr. 125. Bei der Gelegenheit habe ich auch die Mittelpuffer auf Trichterkupplung umgebaut.



Dazu hatte ich die Idee, einen Ladungseinsatz zu basteln. Da bei der Bastelbahn noch einiges gebaut werden soll, habe ich mich für Bausand entschieden. Der feine Sand dafür hat eine Körnung von maximal 1 mm. Das entspricht Baukies 0-16 für Stahlbeton. Zuerst wurde eine Platte aus Sperrholz mit Styrodur (XPS) beklebt und so zugeschnitten, dass sie in den Laderaum des Waggons passt. Mit dem Thermomesser habe ich dann aus dem Styrodur drei Buckel ausgearbeitet. Diese Gebilde wurde mit Kleber satt eingepinselt und anschießend mit dem Sand bestreut. Nachdem das getrocknet war, bekam der Einsatz noch zwei Holzklötze untergeklebt, womit die Ladung im Laderaum auf die richtige Höhe kommt.





Der Inhalt des Waggons entspricht etwa 10 m³. Man kann den Einsatz nach Bedarf herausnehmen und gegen andere Ladegüter austauschen.


zuletzt bearbeitet 11.12.2022 16:46 | nach oben


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