#1

Kipploren

in Schienenfahrzeuge 18.09.2015 18:00
von bricoleur • 344 Beiträge

Umbau von 4 Prefo-Kipploren

In der Warteschlange der herzurichtenden Schienenfahrzeuge befanden sich noch vier Kipploren der Prefo Lorenbahn. Diese Loren sind größer als jene von LGB, wie man hier im Vergleich sehen kann. Umgerechnet auf 1:1 haben sie als 1:16-Modelle ein Füllvolumen von etwa 2 m³.



Gut finde ich die vorbildgerechte Kippvorrichtung mit jeweils einem Feststellhebel auf jeder Seite. So funktioniert das tatsächlich. Bei der LGB-Kipplore wäre in der Realität kein normaler Mensch in der Lage, die beladene Mulde anzuheben und zu kippen.

Die Art des Kunststoffs, aus dem die Prefo-Loren bestehen, ist schwer einzuschätzen. Es scheint eine Mischung zwischen PVC und PS zu sein; nicht gerade ideal zum Basteln. Mir wurde berichtet, dass UV-Strahlung diesem Material sehr schnell den Garaus macht. Trotzdem wollte ich versuchen, daraus etwas brauchbares für die Spur 3e zu werkeln. Mit der Dampflok von Prefo ist das ja auch einigermaßen gelungen.

Die originalen Radachsen aus rotem Plastik hatte ich bereits über Ebay veräußert. Die Wagen lassen sich auch leicht auf LGB-Achsen umrüsten. Man braucht nur 7 mm lange Hülsen aus 4/3 mm Messingrohr über die Achsenden zu stecken. Das passt dann prima in die Achslager und dreht sich ganz leicht.



Dann gab es noch ein Problem: Die Loren waren mit 90 g so leicht, dass man eine solche unbeladen mit dem Mund vom Gleis pusten konnte. Da musste natürlich noch etwas Gewicht angebaut werden, was nicht so einfach zu sein schien.

Der Zufall wollte es, dass ich genau 8 Radachsen aus massivem VA-Stahl günstig bei Ebay ersteigern konnte. Zwei solche Achsen wiegen 95 g, womit eine Kipplore nun doppelt so viel auf die Waage bringt als vorher. Auf dem Edelstahl hält kein Lack. Ich könnte die Achsen mit einem Edding schwärzen, aber ich lasse sie lieber so. Dreckig werden sie mit der Zeit von selbst.



Aber die Loren könnten ruhig noch etwas schwerer werden. Eine Kipplore von LGB wiegt ja schon soviel. Ich habe deshalb in die mittleren Längsträger jeweils 4 Streifen aus Bleiblech eingeklebt und mit PS-Streifen verschlossen. Das bringt zusätzlich 40 Gramm.

An die Lorenrahmen wurden die bewährten Mittelpuffer angeklebt. Da die Klebeeigenschaften der Prefo-Plaste zweifelhaft sind, habe ich die Verbindung zusätzlich verschraubt.



So sind die vier Kipploren nun fertig lackiert und nummeriert.

LüP 210 mm
Gesamthöhe 110 mm
Rahmen 80 x 160 mm
Mulde 115 mm lang und 120 mm breit
Gewicht 235 g



Es folgte eine Probefahrt auf der Gartenbahn, hier auf der Bergstrecke in Richtung der geplanten Bimsgrube. Von dort aus soll später Schüttgut zum geplanten Hafen transportiert werden.



In der Warteschlange stehen jetzt noch zwei Kipploren der Firma Bachmann, die ich demnächst passend zu den Prefo-Loren umbauen will.


zuletzt bearbeitet 26.04.2018 01:58 | nach oben

#2

RE: Kipploren

in Schienenfahrzeuge 28.09.2015 20:43
von bricoleur • 344 Beiträge

Umbau von 2 Bachmann-Kipploren

Die Kipploren von Bachmann sind für die so genannte Large Scale 1:20,3 gedacht und von ihrer Größe her wahre Monster. Für 1:16 passen sie ganz gut. Als erstes habe ich die Kippmulden etwas verkleinert, von Breite 185 auf 135 mm. Da sie aus durchgefärbtem PS bestehen, ging das problemlos. Hier kann man den Unterschied sehen:



Die Rahmen sind länger und breiter als bei den Prefo-Kipploren. Die Kippmulden ebenso, auch nach der Verkleinerung, allerdings etwas flacher, so dass sie ungefähr die gleiche Ladekapazität wie die vorgenannten Wagen besitzen. Mit den original Bachmann-Radsätzen mit 25 mm Durchmesser kommt die Rahmen auf die gleiche Höhe wie bei den Prefo-Loren. Sie sind einseitig etwas länger, so dass sich der Anbau von Bremserbühnen anbot.



Wegen des Gewichts braucht man sie hier keine Sorgen zu machen. Mehr als 500 g sind völlig ausreichend. Rahmen und Böcke sind nämlich ganz aus Weißmetall gefertigt.

Ursprünglich waren die Bachmann-Kipploren mit seitlich beweglichen Klauenkupplungen ausgerüstet. Wegen der dafür vorgesehenen Aussparungen in den Rahmen mussten für mein Kupplungssystem spezielle Teile gefertigt werden. Ich habe dafür aus Polystyrol Einsätze gebastelt, die man in die Rahmen schrauben kann. An den Einsätzen befinden sich die Plattformen für die Bremserbühnen sowie Mittelträger mit Querstützen.



Da die Lorenenden in den Kurven weit ausladen, habe ich die Pufferteller 40 mm breit gemacht, 10 mm breiter als normal, und sie nahe an die Rahmen montiert.

Die Sicherung der Kippmulde in Normalstellung ist bei Bachmanns etwas merkwürdig. Da ist nur eine Feststellungsstange vorhanden. Im realen Betrieb würde bei Lösung dieser Arretierung die Mulde unkontrolliert kippen, und zwar auf die Seite mit dem schwereren Anteil der Ladung. Überhaupt ist die Handhabung im Spielbetrieb ziemlich kniffelig, um nicht zu sagen idiotisch.



Ich habe deshalb zwei Hebel aus Messingdraht angebracht. Bei Lösung eines Hebels kann man die Mulde ohne Gefahr zur anderen Seite kippen. Auf den Boden der Bremserbühne wurden Bretter aus Sperrholz geklebt.

Nach dem Lackieren habe ich noch Bremsgeländer mit -kurbeln angebaut. Die Geländer sind aus 4/3 mm Messingrohr und quer ein Stück Faller-Schienenprofil darauf gelötet. Man kann sie auf die von unten an die Rahmen befestigten M3 Schrauben aufstecken.



Vor der Endmontage habe ich an die Schrauben noch etwas Kleber gemacht. Und so ist der Umbau der beiden Bachmann-Loren abgeschlossen. Dank der gleichen Farbgebung fügen sie sich harmonisch in den Prefo-Lorenzug ein.

LüP 255 mm
Gesamthöhe 115 mm
Rahmen 90 x 137 mm
Mulde 130 mm lang und 135 mm breit
Gewicht 610 g



Damit ist das Kipploren-Projekt bis auf weiteres komplett.


zuletzt bearbeitet 26.04.2018 02:04 | nach oben

#3

RE: Kipploren

in Schienenfahrzeuge 11.12.2020 15:09
von bricoleur • 344 Beiträge

Zwei Muldenkippwagen 137 und 138 dazu

Von Playmobil gibt es diese Waggons mit Kippmulden. Sie werden fälschlicherweise Kipploren genannt, aber das Fahrgestell besteht nicht aus einem Lorenrahmen, sondern ist ein richtiges Waggon-Fahrgestell. Deshalb heißen sie richtig Muldenkippwagen. In der Regel tragen sie mehrere Mulden.



Ich hatte vom Flohmarkt noch zwei Exemplare auf Lager und habe sie nun wie folgt verändert:
Die Muldengestelle wurden an den Stirnseiten aufgenschnitten und mit Kunststoffstreifen gestaltet. Die Fahrgestelle habe ich so hergerichtet, dass man die Muldengestelle auf der Wagenmitte festschrauben kann.



Dann wurde alles grau lackiert und die Frahrgestelle bekamen die üblichen Lenkachsen mit Mittelpuffer. Die Kippmulden habe ich in der originalen Farbe belassen, da diese sehr gut zur Farbe der bereits vorhandenen Kipploren passt.



Um das Kippen der Mulden von den Seiten zu ermöglichen, wurden Hebelräder aus 2 mm Messingdraht und Streifen aus 1 mm Messingblech gelötet. Aus überzähligen Radachsen habe ich Teile gedreht, mit denen die Hebelräder an den Mulden angeschraubt werden.



Und so sehen die Waggons fertig lackiert im Einsatz aus.


zuletzt bearbeitet 11.12.2020 22:14 | nach oben

#4

RE: Kipploren

in Schienenfahrzeuge 14.05.2021 11:57
von bricoleur • 344 Beiträge

Vierlochräder

Die Edelstahl-Radachsen bei den Prefo-Kipploren haben mir nicht mehr gefallen. Man kann sie leider nicht lackieren, denn auf dem Edelstahl hält keine Farbe. Der Chromglanz des Materials sieht unnatürlich aus. Deshalb habe ich Vierlochräder gebastelt, wie sie bei Feldbahnwagen üblich sind.

Ich hatte noch alte Kunststoff-Radachsen von LGB, die mit den dicken Achsen aus Stahl und hohen Spurkränzen. Sie stammen aus der Anfangszeit der Lehmann-Gartenbahn in den Achtzigern. In diese Räder wurden jeweils vier 6 mm Löcher gebohrt.

Damit das auch einigermaßen exakt geht, habe ich mir einem Schablone aus Blech gefertigt, mit einem 7 mm Loch in der Mitte für die Radnabe und 6 mm Löcher im Radius von 8 mm. Das Blech steckt man auf die Radnabe auf und dann bohrt man ein Loch durch. Nun kommt dort eine 6 mm Schraube mit Mutter hinein, welche das Blech auf dem Rad arritiert. Dann kann man die drei anderen Löcher durchbohren.



Diese rostbraun lackierten Radachsen machen sich an den Kipploren viel besser. Zum Vergleich hier noch eine Lore mit den Edelstahl-Rädern.



Die großen Kipploren der Kleinbahn lassen sich auch für die Transporte der Tongrube einsetzen. Hier die Feldbahnlok mit einem Lorenzug der CFEB in Fahrtrichtung Umladestelle Bruviller Est.

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