Ein kleines Stück Regelspur
Bei meiner 3e-Kellerbahn plane ich im letzten Bauabschnitt ein kleines Stück Normalspur. Es soll nur ein Stumpfgleis von 1,80 m Länge werden, auf dem man zwei oder drei offene Güterwagen abstellen kann, die man dann von der Schmalspur aus beladen kann bzw. umgekehrt. Die Normalspur in der Baugröße 3 hat laut NEM 010 eine Spurweite von 89 mm.
Dazu schwebte mir vor, gerades Kunststoffgleis von BOTOY so zu zersägen und wieder zusammenzukleben, dass sich daraus die entsprechende Breite ergibt. Das BOTOY-Gleis erschien mir deshalb dafür geeignet, weil es besonders dicke Schwellen und große Schwellenabstände besitzt. Siehe auch hier:
Vergleich Kunststoffgleise 45 mm
Nun hat sich allerdings herausgestellt, dass auf diese Weise aus dem Gleis nicht mehr als 82 mm Spurbreite herauszuholen sind. Da kamen mir ein Artikel aus der Zeitschrift GARTENBAHN in Erinnerung, bei denen es um eine „Templiner Spur“ ging, die genau diese Spurweite hat. Es handelt sich dabei um Normalspur im Maßstab 1:17,5. Etwas mehr dazu hier:
http://www.juwelier-leupolt.de/Modellbau.htm
Also, warum nicht? Es lebe der Zufall. Dann baue ich eben das Stück Normalspur in „Templiner Spur“. Der Maßstab ist ja nicht so weit von 1:16 entfernt. Die Normalspur-Waggons werden dann auch nicht gerade so riesig. Man könnte zudem an etwas Rollbockverkehr denken. Zunächst habe ich zwei Stücke BOTOY-Gleis in ein Stück Normalspur verwandelt.
Die Schwellen könnten noch größer sein. Deshalb wirkt das optisch jetzt noch wie iberische Breitspur. Wenn davon aber mal mehrere Stücke ineinander gesteckt, lackiert und eingeschottert sind, wird das schon passen.
Güterwagen
Geplant sind zwei oder drei offene Güterwagen dieser Bauart:
(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Gunter Leupolt)
Eine Maßskizze des Ommu habe ich ebenfalls aus Templin geschickt bekommen. Dann will ich den Plan in absehbarer Zeit in die Tat umsetzen. Hier noch ein paar Bilder von der Templiner Gartenbahn:
Radachsen für Güterwagen
Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis ich zu dem Projekt „Templiner Spur“ kommen werde, aber ich habe kürzlich günstig eine Sammlung von Kunststoffrädern für Modellpanzer kaufen können, die sich mit dem Durchmesser von 50 mm auch gut zum Bau von Eisenbahnrädern eignen. Davon habe ich 8 Räder für 2 Zweiachswaggons ausgewählt.
Die Laufflächen habe ich auf 9 mm Breite abgedreht, die Hohlräume mit passend gedrehtem Bleiblech ausgefüllt und mit PS-Scheiben verschlossen. Darauf wurden die Spurkranzscheiben (Durchmesser 56 mm) aus 2 mm ABS geklebt. Die Räder wurden dann rostbraun grundiert. Die 124 mm langen Achsen aus 5 mm Edelstahl stammen aus einem kaputten Kühlschrank.
Damit sind die Radachsen für die beiden Güterwagen schon mal fertig. Mit den Fahrgestellen geht's dann später weiter.
Nachdem der Bahnhof Bruviller Est fertig gestellt wurde, fehlt zur Vollendung der Innenanlage nur noch die Verladeeinrichtung mit dem Normalspurgleis. Sechse Jahre nach der Idee, dafür die Templiner Spur im Maßstab 1:17,5 zu verwenden, geht es nun weiter. Um die Proportionen der Sturzrampe passend zu bauen, benötige ich zuerst einen der geplanten offenen Güterwagen. Ich mache gleich zwei davon. So oder so ähnlich sollen sie mal aussehen, allerdings mit französischer Beschriftung.
Die Rahmen wurden aus 3 und 4 mm Polystyrolplatten gefertig. Sie sind 400 mm lang und an den Pufferbohlen 150 mm breit. Die Achslagerträger bestehen ebenfalls aus PS. Die roten Achslagerdeckel waren einmal Puffer von der Playmobil-Eisenbahn. Das alles wurde mit UHU-Allplast geklebt. Da die Radachsen bereits fertig sind, konnte das Fahrgestell zusammengeschraubt werden. Das Ergebnis rollt einwandfrei.
Zwischendurch habe ich schon die Puffer gemacht, mit flachen und gewölbten Puffertellern. Dafür wurde 2 bzw. 3 mm PS auf ein Stück 10 mm Holzdübel geschraubt und auf Durchmesser 25 mm gedreht. Da kamen dann noch Stücke von PS-Rohr, welches genau über den Dübel passt, als Pufferhalter drüber. Grundiert, schwarz lackiert und fertig. Die Puffer werden später von innen an die Pufferbohlen geschraubt.
Nun sind die Achslagerhalter mit den Brems- und Federattrappen fertig und lackiert.
Ich habe die Teile nummeriert, damit sie wieder am richtigen Platz angeschraubt werden. Sie sind zwar alle baugleich, aber bei Handarbeit ist immer eine gewissen Ungenauigkeit vorhanden. Deshalb sollte man Vorsorge treffen, damit beim Zusammenbau alles wieder an die Stelle kommt, an der es genau passt.
An den Wagenkästen habe ich die Attrappen der Türen aufgeklebt, an den Ecken Haltegriffe für den Rangierer angebracht sowie kleine Ösen für die Ringe angeschraubt. Danach erfolgten Lackierung und Zusammenbau.
Es fehlen jetzt noch die Beschriftungen und diverse Kleinigkeiten, wie z.B. die Rangiertritte. Mit den fast fertigen Waggons werden nun die Proportionen des Normalspur-Ladegleises ermittelt und angepasst.
Das Werk ist vollendet. Hier die beiden Waggons der luxemburgischen Eisenbahn CFL, schwer beladen mit Weihnachtskram. Früher war mehr Lametta.
Die Rangiertritte habe ich aus 1 mm Messingblech gemacht und von unten an die Wagenkästen angeschraubt.
Länge über Puffer: 455 mm
Breite: 155 mm
Höhe ab Schienenoberkante: 160 mm
Die Köf von der Hafenbahn
Ich wollte die beiden Waggons auf dem Normalspurgleis nicht so alleine lassen und habe nun meine Absicht, eine kleine Rangierlok vom Typ Köf in Templiner Spur zu basteln, in die Tat umgesetzt. Allerding ist die Lok ohne Antrieb und nur zum hin- und her schieben gedacht.
Für das Fahrgestell fanden zwei Drehgestelle der großen roten Playmobil-E-Lok Verwendung, die vom Bau der Diesellok LT 23 übrig waren. Die beiden Drehgestell wurden schmaler gegesägt und nebeneinander geklebt. Zwei Achsen habe ich mit 4 mm Stahldraht auf die Spur 82 mm gebracht. Dann habe ich die Achslagerböcke ausgeschnitten.
Das Chassis wurde aus 4 mm Polystyrolplatte gefertig und die Achslagerböcke mit Achsstand 140 mm darunter befestigt. Ich habe den gesamten Aufbau der Lok ebenfalls aus 4 mm PS gebastelt. Das Dach wurde aus zwei Dächern von Spielzeug-Western-Loks zusammengefügt. Es fanden noch verschiedenen Teile aus meiner Bastelkiste Verwendung. Die Griffe sind aus 2 mm Schweißdraht. Hier ein Bild der Stelleprobe mit dem Rohbau Lok. Zum Größenvergleich die Schmalspur-Ragierlok LT 21 oben.
Die Puffer habe ich genauso wie die der Waggons gemacht, nur mit der bei Loks üblichen weißen Umrandung. In den Fenstern befindet sich Plexiglas. So ist die Lok nun fertig lackiert und für den Einsatz bereit. Die Figur des Lokführers ist die gleiche wie die, welche als Tankwart bei der Dieseltankstelle zu sehen ist; sozusagen der Zwillingsbruder. Ich habe hier nur das Oberteil der Star-Trek-Uniform abgeschliffen und olivgrün angemalt.
Länge über Puffer: 330 mm
Breite: 150 mm
Höhe mit Signalhorn 200 mm
Das Fahrzeug geht mit dem Dach knapp unter der Schüttanlage hindurch. Aber da kommt sie selten hin, weil sie ja meistens Waggons vor sich her schiebt.
Die Köf gehört zur Hafenbahn von Bruviller-sur-Mer, welche direkt ans Normalspurnetz angeschlossen ist. Sie besitzt die gleiche blaue Farbgebung wie die Feldbahnlok, denn die Betreibergesellschaft der Hafenbahn ist auch Inhaber der Tongrube, von der das abgebaute Material hier verladen wird.
Ich hatte noch 6 gerade Gleisstücke von BOTOY auf Lager. Da kam mir die Idee, daraus ein Stück Dreischienengleis für Demonstrationszwecke zu basteln. Also habe ich zwei der Gleisstücken der Länge nach in der Mitte geteilt und die Schwellen der anderen 4 Gleise seitlich so gekürzt, dass dabei die Templiner Spur von 82 mm herauskam. Die Schwellen wurden noch innen mit 4 mm PS-Streifen verstärkt.
Auf dieses – allerdings nur 1 m lange – Dreischienengleis passen nun Normalspur- wie auch Schmalspurfahrzeuge.
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