Veranlasst durch die Einsicht, dass man sich ab einem bestimmten Alter nicht mehr zu viel vornehmen sollte, habe ich mich dazu entschlossen, das Projekt Feldbahn Spur 3f aufzugeben. Man hat ja schließlich auch noch andere Dinge zu tun.
Das heißt aber nicht, dass es keine Feldbahn geben soll. Nur wird diese dann in Spur 3e ausgeführt, so dass sie auf den Gleisen der CFEB fahren kann. Das Szenario: Vor der Stadt befindet sich eine Tongrube. Da der Weg nicht weit ist, wird das dort abgebaut Material mit der grubeneigenen Feldbahn direkt zur Verladestelle in Bruviller Est transportiert.
Ich verwende dafür die Kipploren von LGB. Allerdings sind die LGB-Räder mit 30 mm Durchmesser viel zu groß für die Feldbahn (siehe Vergleich 1. Bild). Ich habe deshalb aus Rädern von Botoy (25 mm) entsprechende Achsen gefertig. Die Achsen habe ich von 70 auf 67 mm gekürzt, damit sie sich leichter einsetzen bzw. entfernen lassen. Bei 70 mm geht das nämlich nur mit brachialer Gewalt. So ließen sich auch die hässlichen Löcher in den Achslagern außen verschließen.
Die Loren bekamen Puffer nahe am Rahmen, welche etwas erhöht werden mussten, damit sie auch zur Kleinbahn passen. Alles wurde neu lackiert. Auf dem 4. Bild sieht man den Unterschied zu den Kipploren von Prefo. So ist das jetzt ein Lorenzug mit 6 Kipploren und einer Bremslore von 1,10 m Länge. Der passt noch aufs Ladegleis.
So läuft das ab: Der Lorenzug kommt durchs Stadttor, die Lok setzt im Bahnhof um und zieht ihn dann zum Ostbahnhof. Das Entladen mit diesen Kipploren geht unkompliziert. Als Schüttgut habe ich zerbröselte Schnittreste von Korkplatten gesammelt. Das sieht Tonerde ähnlich, ist leicht und staubt nicht. Nach dem Entladevorgang setzt die Lok über die Segementdrehscheibe um. Dann geht alles umgekehrt zurück.
Nun fehlt aber noch eine passende Feldbahnlok. Da muss ich mal gucken, was man dafür als Fahrgestell nehmen kann.
Dem Bremser – eine Figur von Airfix aus den 70ern – habe ich seine komische Kappe abgenommen. Dabei ging auch die Perücke runter, welche ich dann wieder angeklebt habe. Die Figur selbst wurde mit etwas Haftknete an den Schuhsohlen auf der Plattform arritiert, so dass sie sicher steht. Eine Kiste kam dazu, auf die sich der Bremser setzen kann, und auch ein Werkzeugkasten von Playmobil.
In der Bastelkiste hatte ich noch einen kaputten Wagenkasten von LGB. Daraus entstand diese Stirnwandlore für diverse Transporte.
Die Stirnwandlore kann nach Bedarf auch als Bremslore eingesetzt werden.
Rungenwagen
Ich hatte bei meinem Sammelsurium einige Dinge, die mich auf die Idee brachten, einen Rungenwagen auf Drehschemeln für die Feldbahn zu basteln. Hauptteil: Ein Güterwagenrahmen von Dickie, wie ich ihn schon für den Bahndienstwagen 191 verwendet habe, und vier Rungen von dem langen braunen Dickie-Stirnwandwaggon. Dazu zwei Plattformwagen aus Holz mit amerikanischen Achslagern, die ich mal einem Kleinserienhersteller von den Philippinen abgekauft hatte, zwei Teile von Plasticant und vier 25-mm-Metallradachsen von Bachmann. Es waren auch noch zwei Mittelpuffer aus Messing vorhanden, die ich für das abgebrochene Projekt 3f gefertigt hatte.
Die beiden Holzwagen habe ich auseinander gesägt, an die Plattform des Dickie-Wagens angepasst und aufgeklebt. Die Plasticant-Teile wurden als Schemelwagen angepasst und die Achslager sowie die Mittelpuffer daran festgeschraubt. Es mussten auch noch die Aufnahmen für die Drehzapfen angebracht werden. Die Achslager habe ich noch etwas gekürzt. Die Metallradachsen geben dem Modell das erforderliche Eigengewicht.
So ist der Wagen fertig. Als Transportfahrzeug für längere Gegenstände fügt er sich harmonisch zwischen den Loren ein. Je nach Einsatzart kann man die Rungen einstecken oder herausnehmen. Jetzt fehlt der Feldbahn noch eine kleine Feldbahnlok.
Hier die Feldbahnlok
Vor zwei oder drei Jahren hatte ich auf dem Flohmarkt jemandem eine Playmobil-Diesellok abgekauft. Im Batteriefach befanden sich noch die ausgelaufenen Batterien. Der Antrieb war innen ziemlich versaut, weshalb die Lok auch nicht mehr funktionierte. Deshalb auch der günstige Preis von 5 Euro, obwohl das Lokgehäuse alleine schon deutlich mehr wert ist. Nachdem ich alles gereinigt hatte stellte sich heraus, dass Motor und Funkelektronik unversehr waren. Aus dieser Lok wollte ich nun einen kleinen Feldbahn-Diesel basteln.
Das Lokgehäuse war dafür nicht geeignet, jedoch das Chassis. Für den Motorvorbau hatte ich noch solch ein Teil von einer grünen LGB-Köf. Bei der Antriebseinheit wurde die Stromzuleitung nach außen verlegt und in dem nicht mehr brauchbaren Batteriefach verstaute ich etwas Zusatzgewicht. Das Chassis wurde in der Breite auf 80 mm verringert. Die Fahrerkabine habe ich aus 3 mm Polystyrol gebastelt. Das Dach stammt von einer Spielzeug-Lok. Alles wurde so gestaltet, das man es auf dem Chassis verschauben kann.
Als Fahrer (bei Feldbahnen gibt es keine Lokführer) habe ich die gleiche Figur von Airfix genommen, wie schon für den Bremser. Seine Montur kann so bleiben, denn er ist ja von der selben Firma, aber das Gesicht sollte anders sein. Also musste eine andere Figur, die für sonst nichts zu gebrauchen ist, ihren Kopf verlieren. Die Tranplantation verlief einfach und der neue Kopf steht dem Fahrer, als hätte es nie einen anderen gegeben. Die Airfix-Puppen haben den Vorteil, dass sie sich auch in Sitzhaltung biegen lassen.
Die Lok sollte eine klassische Kupplung erhalten, wie sie bei Feldbahnloks üblich ist. Diese habe ich aus 3 mm PS ausgeschnitten und schichtweise zusammengeklebt. Hier kann in drei verschiedenen Höhen angekuppelt werden. Der Kupplungsdorn wurde aus 3 mm Messingdraht, mit einer angelöteten Öse aus 1,5 mm Draht, gefertigt.
An der Lok habe ich noch verschiedene Teil, wie Lampen, Auspuff, Luftfilter, und Aufstieg angebracht, die von anderen Fahrzeugmodellen stammen. Meistens wurde dafür kaputtes Spielzeug ausgeschlachtet. Der Betriebsschater befindet sich auf der Motorhaube. So ist das Gerät nun fertig. Ich denke, das Blau steht der Lok ganz gut.
Länge über Puffer 240 mm
Breite mit Aufstiegen 90 mm
Höhe mit Signalhorn ab Schienenoberkante 170 mm
Gewicht 1,1 kg
Schromversorgung Akku-Pack 6 Volt, 700 mAh
Zum Größenvergleich mit anderen Loks. Hier ist die Feldbahnlok im Einsatz.
Wasserwagen
In meiner Sammlung von Spielzeugeisenbahnteilen befand sich noch ein Kesselwagen von Scientific Toys (Archivfoto). Ich hatte diese Art Kessel bereits bei der Dieseltankstelle und beim Diesel-Kesselwagen 141 verbaut. So kam ich auf die Idee, daraus für die Feldbahn einen Wasserwagen zu basteln, denn in der Tongrube wird stets Kühlwasser für die dort eingesetzten Maschinen gebraucht.
Für die Drehschemel hatte ich noch zwei Teile von Plasticant, so wie beim Rungenwagen. Die Feldbahnräder mit 25 mm Laufraddurchmesser habe ich mir selbst aus Polystyrol gedreht. Der Optik wegen habe ich sie mit vier Löchern versehen. Vierlochräder sind bei Feldbahnen üblich. Das Chassis wurde auf 80 mm Breite und 185 mm Länge gekürzt und verstärkt. In die Bodenmitte habe ich etwas Bleiblech eingeklebt. Die Achshalter wurden aus PS gefertigt und mit aus anderen Fahrgestellen ausgesägten Teilen gestaltet, dass sie so aussehen wie gefederte Achslager.
Der erste Rolltest viel zur vollen Zufriedenheit aus. Dann wurde alles lackiert.
So sieht der Wasserwagen fertig aus. Ich habe noch verschiedene Teile aus der Bastelkiste angebaut und die Schemelwagen mit Geländern versehen. Die Geländer wurden, wie bereits mehrfach praktiziert, aus Messingprofilen von kaputten Schienen der Faller-E-Train-Bahn gelötet. Schlauch und Schlauchhalter stammen von der Playmobil-Feuerwehr. Damit der Schlauch auch schön an dem Halter hängen bleibt, habe ich darin einen Kupferdraht eingeschoben.
Auf dem Schild steht "Brauchwasser – 2500 Liter – kein Trinkwasser". Wenn also Brauchwasser gebraucht wird, wird der Wasserwagen zum Wasserkran beim Lokschuppen gebracht. Zum Öffnen der Einlassluke braucht man eine Leiter.
Das Thema Feldbahn ist ideal als Resteverwertung. Und schon gibt es eine neue Idee.
Kleiner Zweiachser mit Lattenbord
Vom Bau des FINA-Kesselwagens 142 lag noch ein kaputtes LGB-Fahrgestell auf Halde und von einer Western-Spieleisenbahn (Maßstab ca. 1:32) hatte ich den Aufbau eine Viehwagens übrig. Die Feldbahn-Radachsen hatte ich noch auf Lager. Daraus würde sich gut ein Lattenrostwagen für die Feldbahn machen lassen. Gedacht, getan.
Das Chassis wurde gekürzt und auf die Bodenmaße des Wagenkastens gebracht. Dabei konnte ich die beschädigten Teile herausschneiden. Die Lenkachsen wurden mit Mittelpuffer aus Messing versehen. Anschließend erfolgte die Grundierung.
So sieht der Wagen nun fertig lackiert aus, komplett mit Bremskurbel. An einer Seite kann man eine Tür öffnen. Nach dem Maßstabwechsel ist die Ladefläche für Hornvieh natürlich zu klein geworden. Für einen Hund reicht der Platz allemal.
Aber der Wagen soll kein spezieller Tiertransporter sein, sondern kann universell eingesetzt werden, sofern das Ladegut größer ist als die Schlitze zwischen dan Latten.
Materialwagen
Kürzlich hatte ich mir den Harlekin-Zug von LGB zugelegt. Mir kam die Idee, aus dem grün-gelben, offenen Personenwagen einen kleinen zweiachsigen Materialwagen für die Feldbahn zu machen. Abgesehen von den grellen Farben ist der Waggon recht ansprechend. Durch die breiten Bretter und dicken Rungen passt er gut zum Maßstab 1:16. Nur reicht das Chassis wegen der kleinen LGB-Feldbahn-Räder (Durchmesser 20 mm) mit dem Trambahn-Unterzug fast bis auf Schienenoberkante.
Ich habe deshalb das Chassis über den Rädern durchbrochen und für normale LGB-Räder Platz geschaffen. So wie bereits für die Prefo-Kipploren wurden vier Löcher in die Radscheiben gebohrt. Dafür muss ich mir eine neue Schablone aus Blech fertigen, denn die LGB-Räder neuerer Produktion haben etwas andere Maße als die alten mit den hohen Spurkränzen.
Für ein gutes Eigengewicht wurde in die Mitte des Fahrgestells Bleiblech eingearbeitet. Beim Aufbau habe ich die Einstiege etwas verbreitert und an einer Seite die Sitzbänke erhöht, so dass dort zwei Figuren von Bruder sitzen können. Die andere Seite des Wagenkastens dient zur Aufnahme von Material, Werkzeug u.s.w. Bei den Bänken befindet sich auch die Bremskurbel.
Farblich angepasst macht sich das neue Wägelchen ganz gut im Fuhrpark der Feldbahn.
Vierachsiger Flachwagen
Ich hatte noch einen kleine Rungenwagen von Dickie und zwei kaputte Drehgestelle von LGB auf Lager. Dem Wagen habe ich eine Bohlenimitation aus Sperrholz aufgeklebt. Die Drehgestelle wurden um die defekten Teile gestutzt, für den Dickie-Wagen angepasste und mit den üblichen Mittelpuffern versehen. Für die Räder habe ich wieder 24,5-mm-Metallradachsen von Bachmann genommen. Die geben dem Wagen ein gutes Eigengewicht.
So hat die Feldbahn nun einen einfachen Flachwagen für diverse Transporte, der nach Bedarf auch mit Rungen bestückt werden kann.
Fasslore
Zur mobilen Kraftstoffversorgung bei der Feldbahn habe ich diese Fasslore auf der Basis eines LGB-Lorenrahmens gebastelt. Der Rahmen wurde, entsprechend des bisherigen Stils bei der Bastelbahn, verändert. Die beiden Fässer aus Kunststoff stammen ebenfalls von LGB. Um das Gewicht der Lore zu erhöhen, wurden die Fässer mit gedrehten MDF-Resten ausgefüllt. Das Gestell für die Fässer habe ich aus PS-Resten gefertigt.
Die Handpumpe wurde aus diversen Teilen aus der Bastelkiste zusammengesetzt und der Schlauch besteht aus einer Litzenummantelung, zur Stabilisierung ausgefüllt mit Aluminiumdraht.
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